Doch was ist der beste Chor ohne die "Königin der Instrumente", die Pfeifenorgel.

Nachdem eine Restaurierung der alten Oberlinger Orgel nicht mehr wirtschaftlich erschien, entschied sich die Kirchengemeinde zur Anschaffung einer neuen Orgel. Am Sylvestertag 2003 ertönte letztmals das in den Nachkriegsjahren angeschaffte Instrument.  

Die neue Pfeifenorgel in St. Laurentius wurde im Rahmen eines festlichen Hochamtes am Sonntag, 19. September 2004 durch den damaligen Ordinariatsdirektor Hans Wilhelm Ehlen (bis 2002 Pfarrer in Saarburg) geweiht. Die Orgel ist das Opus 295 aus der Orgelbauwerkstatt Josef Weimbs GmbH in Hellenthal / Eifel. Sie verfügt über 27 Register verteilt auf 2 Manuale und Pedal.

Klangbeschreibung

Die Disposition des Hauptwerkes auf 16’ – Basis besitzt neben einem lückenlosen Principalchor von 8’ bis zum 2’ zwei Flöten in 8’ und 4’ Lage und einen Streicher in 8’ Lage. Ein dreifaches Cornet composé, eine vierfache Mixtur 1 1/3’ und eine Trompete 8’ geben dem Werk Brillianz.

Die Register des Schwellwerks stehen in einem geschlossenen Gehäuse, dessen vordere, in den Kirchenraum gerichtete Jalousien während des Orgelspiels stufenlos geöffnet und geschlossen werden können. Dadurch wird der austretende Klang vom Pianissimo bis zum Fortissimo regelbar. Ein Principalregister in 8’-Läne ergänzt die weiteren 8’-Stimmen zu den jeux de fonds. Weiterhin besitzt das Schwellwerk ein Cornet décomposé mit überblasenden Flöten. Der Zungenchor in 16’ und 8’ Lage gibt dem Werk Kraft, die Register Basson 16’ und Hautbois 8’ legen zusammen mit den jeux de fonds den Klangteppich für romantische Literatur.

Das Pedal ist ganz auf fundamentalen Klang ausgerichtet. Ein weit dimensionierter Subbass 16’ und eine Principalflöte 8’ bilden das Fundament. Bombarde 16’ und Posaune 8’ ergänzen das Zungenensemble der Manuale in der Basslage.

Glockenspiel

Die Orgel verfügt außerdem über ein Glockenspiel aus der Saarburger Glockengießerei Mabilon, ähnlich den bekannten holländischen Carillons. Das Glockenspiel hat den Umfang von zwei Oktaven (24 Glocken) und ist von beiden Manualen und Pedal aus spielbar. Damit schließt sich für die Glockengießerei Mabilon in Saarburg ein Kreis. Als Urbanus Mabilon sich 1720 in Saarburg niederließ, goss er für St. Laurentius und die Stadt 7 Glocken. Drei der Glocken (1722) läuten bis zum heutigen Tag im Turm der Kirche. Die letzten Glocken, die in Saarburg gegossen wurden, klingen in der neuen Orgel von St. Laurentius. Die Glockengießerei ist heute ein Museum.

Prospekt der Orgel

Das symmetrische, modern gestaltete Gehäuse strebt in die Höhe, ähnlich einer geöffneten und ausgestreckten Handinnenfläche. Gehäuseabschlüsse als halbe Kreise prägen sein außergewöhnliches Äußeres. Diese Rundungen sind dem Schiffsbau entnommen. Sie erinnern uns an eine alte Saarburger Tradition, die auch schon Geschichte ist, die der Schifferfamilien. Der blaue Stoff zwischen den Türmen symbolisiert das Wasser der Saar.